Dutch Oven Kochbuch
3. Schritt – Zubereitung eines echten Klassikers
Deine "Abschlussprüfung" ist etwas aufwändiger. Vertraue uns, wenn du dir die Mühe machst, wirst du dafür vielfach belohnt. Das hier vorgestellte Rezept für Schichtfleisch wird dich begeistern. Und spätestens danach wirst du es kaum mehr abwarten können, mit deinem Dutch Oven auch all die anderen klassischen und weniger typischen Rezepte zu erobern.
Die Zutaten für dein Schichtfleisch (für etwa 8 Personen):
- 3 kg Schweinenacken
- 2 Packungen Baconscheiben (nicht zu fettarm)
- 4 Gemüsezwiebeln
Für die Gewürzmischung (Rub):
- 8 EL Paprikapulver, edelsüß
- 4 EL feines Salz
- 4 EL Zucker
- 4 EL gemahlener Kreuzkümmel
- 2 EL gemahlener bunter Pfeffer aus der Mühle
- 3-4 Zehen Knoblauch (gehackt)
- Rosmarin
- Cayennepfeffer
Für die BBQ- Sauce:
- 50 ml Tomatenmark
- 50 ml Tomatenketchup
- 30 ml Balsamico
- 30 g Zucker, braun
- 10 g Honig
- 1 TL Rauchsalz
- nach Bedarf Pfeffer
- nach Bedarf Knoblauchpulver
- nach Bedarf Worcestersauce
Schichtfleisch bedarf der Vorbereitung. Vermenge die aufgeführten Zutaten für die Gewürzmischung. Schneide das Fleisch einen Tag vorher in ca. 2 cm dicke Scheiben und reibe das Fleisch mit der Gewürzmischung ein. Stelle das Fleisch anschließend abgedeckt in den Kühlschrank.
Bereite auch die BBQ-Sauce einen Tag vorher zu. Dazu werden die oben aufgeführten Zutaten in einen Topf gegeben, erwärmt und cremig gerührt. Schmecke nach eigenen Vorlieben mit Pfeffer, Knoblauch und Worcestersauce ab. Gehe dabei für den ersten Versuch lieber etwas zurückhaltender mit diesen Zutaten um. Mehr geht später immer noch.
Am folgenden Tag kann es dann losgehen. Lege den Dutch Oven mit den Baconstreifen aus. Die Baconstreifen sollten nicht vollkommen fettfrei und mager sein. Ansonsten kann es neben geschmacklichen Einbußen auch zum schnelleren Anbrennen des Fleisches kommen.
Schneide nun die Gemüsezwiebeln in Scheiben und schichte diese abwechselnd mit dem Fleisch im schräg geneigten Dutch Oven.
Bestreiche das Fleisch anschließend mit der BBQ-Soße. Schließlich decke das eingestrichene Fleisch mit den verbliebenen Baconstreifen ab.
Stelle den Dutch Oven auf die Kohle. Wähle hierfür die Faustformel "Hälfe-Hälfte", also 1/2 der Kohlen unter den Topf, 1/2 auf den Deckel. Das Schichtfleisch sollte nun für etwa 1,5 Stunden erhitzt bleiben. Wechsel hierfür soweit erforderlich zwischenzeitlich die verglühten Kohlen durch. Nach etwa einer Stunde solltest du damit anfangen, das Schichtfleisch zu kontrollieren. Je nach gewünschtem Bräunungsgrad nimmst du den Dutch Oven dann aus der Hitze.
Ist dein Fleisch fertig, servierst du es direkt aus dem Topf. Zusammen mit den Zwiebeln, etwas Bacon und Soße in einem Brötchen.
Guten Appetit!
So gehst du mit Dutch Oven Rezepten richtig um
Bei den Mengenangaben in den Rezepten werden mitunter grammgenau die Zutaten aufgelistet. Hier möchten wir dich zur Gelassenheit ermutigen. Kochen im Dutch Oven darf ruhig auch einmal nach Schätzwerten, dem Bauchgefühl und persönlichen Vorlieben erfolgen. Die Gerichte werden dir auch dann gelingen, wenn es statt 100 Gramm Paprika einmal 120 Gramm werden. Die meisten Rezepte sind übrigens für etwa 4-6 Personen und einen entsprechenden Dutch Oven ausgelegt (Volumen des Topfes zwischen 5-8 Liter). Mit Blick auf die Zutatenliste kannst du abschätzen, ob du deine Gäste satt bekommst oder ggf. die aufgeführten Mengen etwas erhöhen musst.
XXL: 125 Rezepte für den Dutch Oven
Herzlichen Glückwunsch! Nachdem du einen ersten Teil des Handwerks durchprobiert hast, kannst du dich nun nach Herzenslust mit weiteren Rezepten austoben. Dafür empfehlen wir dir wärmstens unsere Dutch Oven Fibel XXL. Hierin findest du unsere besten Rezepte!
Bei der Auswahl der Rezepte war es uns wichtig, dass wir unsere langjährige Erfahrung und Leidenschaft mit dir teilen können. Die vorgestellten Rezepte haben wir selbst schon einmal gekocht, sie funktionieren im Dutch Oven. Dabei haben wir vor allem auf gebräuchliche Lebensmittel und einen Stamm an Klassikern geachtet.
Das Kochbuch
Das Kochbuch hat eine lange Geschichte...
Es hat alle neumodischen Entwicklungen unbeschadet überstanden. Auch wenn Rezepte heute kostenlos im Internet zu finden oder Video-Anleitungen im Trend sind. So wie dieses Video zu einem Rezept aus einem Kochbuch:
Zwei Dinge braucht es: das Kochen...
Auf Wikipedia ist zu lesen, dass das Kochen zu den ältesten und wichtigsten Kulturtechniken des Menschen gehört. So sind die frühesten Spuren der Nahrungszubereitung mit Werkzeugen bereits 1,5 Millionen Jahre alt. Entscheidend war der Schritt zur Beherrschung des Feuers. Hierzu lassen sich Spuren auf ein Alter von etwa 500.000 Jahre schätzen.
Durch das Kochen wird eine chemische Reaktion hervorgerufen. Je nach Ziel des Kochens werden dabei Zellgewebe gelockert, Eiweiße geronnen, Bindegewebe geliert, Fette verflüssigt, Stärke verkleistert, Mineralstoffe freigesetzt und Geschmacksstoffe gebildet. Dadurch wurde für uns Menschen erreicht, dass Lebensmittel leichter verdaut werden konnten (Fleisch und Früchte). Außerdem kam es zu einer Ausweitung des Nahrungsangebotes, da bis dahin unverdauliche und giftige Substanzen nun durch das Kochen genießbar gemacht werden konnten. Kochen wirkt außerdem sterilisierend und konservierend, was einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit hat und die Möglichkeiten der Vorratshaltung verbessert.
Wen wundert es da, dass bei solch vielen Funktionen des Kochens Bücher notwendig wurden, um Reaktionen festzuhalten und zu beschreiben, die Eigenschaften von Nahrungsmitteln darzulegen und Behandlungsweisen zu dokumentieren.
... und natürlich noch das Buch!
Die Ägypter haben bekannterweise die ältesten Exemplare von Papyrusrollen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. vorzuweisen. Diese Rollen wurden von Griechen und Römern übernommen, die wiederum mehrere Lagen Pergament fortlaufend in der Mitte falteten und mit einem Faden befestigten. Dieser als Codex bezeichnete Vorreiter des Buches wurde im 14. Jahrhundert durch das Papier ersetzt. Johann Gutenberg erfand dann ca. 1450 den Buchdruck. Die Voraussetzung, um das Wissen der Menschen zum Allgemeingut werden zu lassen. Zu diesem Allgemeingut gehören natürlich auch Kochbücher.
Das Kochbuch. Eine tolle Sache!
Wer schreibt eigentlich Kochbücher? Es waren zunächst die gelernten Köche mit gutem Ruf und natürlich auch erfahrene Hausmütter.
Deutsche handschriftliche Fixierungen von Rezepten aus dem Mittelalter sind selten. Verständlich, Pergament war ein zu teurer Rohstoff für einen solch relativ einfachen Zweck. Aber es lag auch daran, dass Köche damals für gewöhnlich weder schreiben noch lesen konnten.
Es ist ersichtlich, dass das Kochbuch an sich einen langen Weg hatte, bis es zur Selbstverständlichkeit wurde und in unseren Regalen Einzug hielt. Zum Glück, denn so können wir heute Kochbücher über das Kochen mit dem Dutch Oven vorweisen.